Difference between revisions of "Deutsch Install FAQ"


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Knoppix ist eine Live CD und basiert auf der Linux-Distribution von Debian. All die Pakete, die in Knoppix enthalten sind, können von den Debian Servern geladen und mit den Paketmanagern von Debian installiert werden.
 
Knoppix ist eine Live CD und basiert auf der Linux-Distribution von Debian. All die Pakete, die in Knoppix enthalten sind, können von den Debian Servern geladen und mit den Paketmanagern von Debian installiert werden.

Revision as of 09:49, 29 February 2012

Zusammenfassung: Bitte installier nicht Knoppix auf deine Festplatte, außer du bist sehr damit vertraut, wie Debian seine Pakete verwaltet in den stable, unstable und testing Zweigen. Wenn du den Wunsch hast, Linux zu installieren, dann versuch es mit Debian.

Besser keine Festplatten-Installation von Knoppix

(Dies ist eine Übersetzung von HD Install Warning not to do it und bezieht sich in der Hauptsache auf die veralteten Installationscripte)

Knoppix ist eine Live CD und basiert auf der Linux-Distribution von Debian. All die Pakete, die in Knoppix enthalten sind, können von den Debian Servern geladen und mit den Paketmanagern von Debian installiert werden.

Aber Knoppix ist nicht Debian! Knoppix ist eine Live CD (oder DVD) und es ist beabsichtigt, daß alles von CD aus funktioniert. Natürlich läuft auch Debian von einer CD aus, wenn wir mit einer Debian Installations-CD booten, aber bei Debian ist es nur beabsichtigt, Debian zu installieren. Knoppix dagegen versucht, uns mit einer reichhaltigen und überall anwendbaren Arbeitsumgebung eine Einführung in Linux zu geben, ohne daß wir etwas auf unsere Festplatte installieren müssen. Aber es ist nicht beabsichtigt, etwas auf die Festplatte zu kopieren und zum Laufen zu bringen.

Knoppix hatte bereits eine leistungsfähige Hardware-Erkennung zu einer Zeit, als Debian während der Installation noch jede Menge technische Fragen stellte - Fragen, die für einige User schwer zu beantworten waren. Und sogar erfahrene Benutzer haben vermutlich die Installation unterbrechen müssen, um sich mit Hilfe von Programmen von Windows einen Überblick über ihre vorhandene Hardware zu verschaffen. Einige Leute waren davon so beeindruckt, daß sie begannen Scripte zu schreiben, wie man Knoppix auf eine Festplatte "installiert". Aber in den Jahren, in denen ich in den Foren mit las, tauchten immer wieder die gleichen Probleme auf: "Wenn ich mit der CD arbeite funktioniert es, aber warum geht es nicht mit meiner Knoppix-Installation?" (falls überhaupt erwähnt wurde, daß es mit einer Festplatten-Installation versucht wurde). Die Scripte beachteten teilweise nicht mal so einfache Dinge, wie zum Beispiel die Datei-Rechte ordentlich zu setzen. Aber es gibt ein wesentlich ernsthafteres Problem:

Das Problem ist, daß es verschiedene Versionen von Debian gibt, welche eine Zeitlang stable, testing und unstable Version genannt werden. Andrerseits sind die verschiedenen Versionen unter ihrem internen Codenamen bekannt. Auch wenn die Aussicht besteht, daß die jetzige testing Version demnächst die neue stable Version wird, so bleiben doch Versionen, die als Sarge oder Woody bekannt sind, immer noch Sarge oder Woody. egal, ob sie jetzt stable genannt werden oder nicht.

Wo ist nun das Problem? Wenn du Programme aussuchst oder Sicherheits-Updates oder sonstige Updates installierst, so erwartet das Design von Debian, daß du innerhalb der gleichen Version bleibst. Bei Paketen, die unter Sarge arbeiten, wird erwartet, daß sie auch nur unter Sarge verwendet werden. Für sie wurde nicht getestet, ob sie unter anderen Releases arbeiten; und es kann sein, daß sie nicht arbeiten oder Abhängigkeiten verletzen, wenn sie installiert oder updated werden. Das gilt ebenfalls für die neuen Versionen von Debian.

Hoffnungsvoll denkt jetzt mancher: "Na und, auf welcher Debian Version basiert Knoppix?". Nun, Klaus traf eine sehr wichtige Entscheidung, als er Knoppix erstellte. Im Bewußtsein, daß alles von CD aus laufen sollte, entschloß er sich, sorgfältig einen Mix aus verschiedenen Versionen zu erstellen, alles zu testen und Versions-Probleme von Hand zu fixen. Für ihn war dies eine gute Wahl. Die "stable" Version von Debian ist gewöhnlich etwas veraltet. Die testing Version ist gewöhnlich ganz schön stabil, auch wenn es noch einige kleine Fehler geben mag, die noch ausgemerzt werden müssen. Oder es gibt Sachen, die für Debian noch nicht hinreichend genug getestet worden sind, um sie als "stable" einzustufen, wenn eine Linux Distribution für sehr weitreichende Aufgaben in einem kritischen Umfeld eingesetzt werden soll. Da mag es Software geben, die so neu ist, daß sie nur in "unstable" Version eingesetzt wird, auch wenn die Software ausreichend bekannt ist als stabil und fehlerfrei (soweit dies je eine Software ist). Diese Entscheidung, Versionen zu mischen und extensiv auf Versionsprobleme zu testen, erlaubt es Klaus, eine großartige Live CD anzubieten. Sie kann wenn nötig einige der neuesten Packete enthalten. Sie kann stabil laufende Packete aus einer verläßlichen Version enthalten, wenn neuere Versionen bekannte Probleme aufweisen, sie zu groß wurden, um noch auf eine CD zu passen, oder wenn es andere gute Gründe gab, die alte Version beizubehalten. Dies klappt hervorragend mit einer Live CD, wo alles darauf hin getestet wurde, daß es gut zusammen arbeitet. Das funktioniert nicht so gut, wenn du die sorgfältig getestete und ausgewogene Zusammenstellung (manchmal mit einem Kunstgriff passend gemacht) an Software nimmst und auf eine Festplatte installierst, besonders, wenn du noch alles mögliche sonst installierst oder versuchst die Pakete zu updaten. Das führt dazu, daß der Paketmanager Dinge vollzieht, die so nicht beabsichtigt waren, als Teile aus verschiedenen Versionen verwendet wurden. Leute, die dies öfters tun, kommen dann zurück in die Foren und schimpfen, daß Linux nicht für den Desktop geeignet sei, obwohl sie vor dieser Vorgehensweise und damit verbunden Problemen gewarnt worden waren.

Auf sehr erfahrene Linux User mag der Rat nicht zutreffen, Knoppix nicht zu installieren. Diese Leute haben eventuell Erfahrung genug, solch Probleme zu lösen (auch das Rechte-Problem, welches von Installationsscripten anscheinend nie gefixt wurde). Ihnen gefällt die Möglichkeit, eine Live CD zu verwenden und sie auf die Festplatte zu installieren. Aber für den Durchschnitts-User ist es nicht ratsam, Knoppix auf eine Festplatte zu installiern. Jetzt werden mich sicher einige verfluchen.

Jetzt die gute Nachricht: Debian und viele andere für eine Installation geeignete Distributionen haben ihre Installationsprogramme sehr verbessert, seit Knoppix das erste Mal angeboten wurde. Diese Programme arbeiten vielleicht nicht perfekt, aber weitaus besser, als eine "Festplatten-Installation von Knoppix". Leider neigen viele Leute dazu, nur Knoppix im Blick zu behalten, da es die erste Linux-Version war, die sie je auf ihrem System zum Laufen brachten. Sie wollen sich dann nichts andres mehr ansehen, wenn sie sich entschlossen haben, ein Linux fest zu installieren, und sie mißachten alle Warnungen, besonders, wenn sie hören, daß es da ein Knoppix "Installationsprogramm" gebe.

Manchmal wird gesagt, Knoppix würde im wesentlichen zu Debian, wenn es erstmal auf Festplatte installiert sei. Dies ist eine etwas unglückliche Feststellung und, wie ich glaube, oft aus dem Kontext heraus gelöst. Für Leute, die sich für eine Festinstallation von Knoppix entschieden haben, und es fertig brachten, daß alles funktioniert, für die ist Knoppix in der Tat eine Art Debian, da es auf Debian basiert. Du kannst dich dann an die Hilfsquellen von Debian wenden für Antwort auf deine Fragen (obwohl die Debian Foren von den Knoppix Problemen wissen und gewöhnlich bei Festinstallation von Knoppix Hilfe verweigern). Aber man würde Usern einen schlechten Dienst erweisen, wenn man man den Eindruck hervorrufen würde, sie hätten mit einem der Knoppix-Installationsscripte das Gleiche erreicht, wie wenn sie Debian installiert hätten.

Ende der Übersetzung.

Anmerkung

Mittlerweile gibt es auf der Knoppix CD das Script "0wn" (Einstellungen/ KNOPPIX HD-Installation), mit dem eine Festplatteninstallation problemlos möglich ist. Meiner Meinung nach sollte dies aber nur für Testzwecke oder für eine Remaster-Umgebung getan werden. Solch eine Installation soll aber nicht an Stelle einer Installation wie zum Beispiel Debian, Ubuntu oder sonst einer Linux Distribution verwendet werden. Die Probleme und Gefahren einer Knoppix-Installation sind unter anderem, daß es keine User-Verwaltung gibt, daß keine Paßwörter verwendet werden und daß keine Sicherheitsupdates vorgesehen sind.